Ich gebe es zu, das Stillen war für mich der gesellschaftliche Super-GAU. Ich habe mich durch das Stillen so oft isoliert gefühlt. Wirklich! Ich habe meine Brust ausgepackt und die Menge um mich (z.B. auf Familien-Feiern) hat die Flucht ergriffen. Klar: Niemand, besonders kein Mann (außer dein eigener) will dir ungewollt beim Stillen auf die Brust starren. Ich meine ich habe das wirklich sehr dezent gemacht. Man möchte ja nicht, so wie Nina aus Versehen einen Fahrrad-Crash verursachen. Dennoch bekommt man als stillende Mutter oft subtil vermittelt: Ab mit dir in eine Ecke!
Deshalb finde ich es um so wichtiger, dass wir andere Mütter darin bestärken auch an ungewöhnlichen Orten zu Stillen. Und ich möchte gerne mit diesem Blog-Artikel einen kleinen Part zu Nina’s Blogparade Die merkwürdigsten Still-Orte beisteuern. „Merkwürdig“ finde ich es eigentlich nicht, aber nach langer Überlegung, war dies auf jeden Fall mein außergewöhnlichster Ort zum Stillen:
Stillen – Arm an Arm mit einem Fremden
Meine kleine Tochter war nur ein paar Wochen jung, da plante ich einen Wochenend-Ausflug mit ihr alleine im Tragetuch. Mit dem ICE nach München, um meine Schwester in ihrem neuen Domizil zu besuchen. Die Sitzplatz-Reservierung habe ich mir getrost gespart. Was sich als gute Überlegung herausstellte. Denn im überfüllten Freitags-ICE bekam ich als Mutter mit Baby im Tragetuch direkt nach dem Einsteigen einen (wohlgemerkt: reservierten) Sitzplatz abgetreten.
Ich saß nun also neben einem Geschäftsmann mit Laptop und Aktenkoffer. Das muss auch ein lustiges Bild gewesen sein 😀 . Mit einem seelig, ruhig schlafenden Baby auf den Bauch gebunden. Aber es kam wie es kommen musste. Eine halbe Stunde vor München wurde die kleine Kröte wach und hungrig. Also tat ich, was eine Mutter tun muss: Irgendwie habe ich es mit Tragetuch-Schutz und viel „Gewurschtel“ geschafft mein Baby zu stillen, rechtzeitig abzudocken und wieder richtig zu schnüren bevor wir aussteigen mussten. Und darauf bin ich ziemlich stolz!
Ich möchte dich als Mama darin bestärken, das zu tun was für dich und dein Kind richtig ist. Denke nicht zu viel darüber nach, was andere über dich denken könnten. Meistens denken sie eh viel weniger über dich nach, als du glaubst. Dieses Zweifeln löst nur Stress aus und durch Stress kann dein Körper nicht so funktionieren wie er soll. Und du kannst gestresst nicht die natürlich gute Mutter sein, die du in Wirklichkeit bist.
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Kommentare
2 Antworten zu „Stillen – mein außergewöhnlichstes WO“
Liebe Ella, danke für deinen schönen Beitrag! Ich finde es sehr mutig, in einem überfüllten ICE neben einem fremden Mann zu stillen. Und das, obwohl dir das sonst sehr unangenehm ist.
Alles Liebe!
Nina
Nina, was tut man nicht alles für sein Kind! Vielen Dank für die schöne Blogparade. Ich hoffe es finden sie noch ein paar Mom-Blogger über Twitter, da habe ich es auch mit dem Hashtag #Blogparade geteilt. Du bist ja nicht auf Twitter. Lg, Ella