Drei Wochen Mutter-Kind-Kur sind kein Urlaub, nein, das sollten sie ja nicht werden 😉 . Auch „Spontan-Heilungen“ sind dort eher nicht zu finden. Ich sehe sie als eine Art umfangreichen „Schnupper-Kurs“ für die körperliche und seelische Gesundheit. Also viele Eindrücke, frischer Wind, neue Chancen und…
Möglichkeiten
Walking, Aquafit, Fitnessstudio, Progressive-Muskel-Entspannung, Gesprächsgruppen, Gesunde Ernährung, gemeinsames Kochen, Elektro-Therapie und Massagen standen auf meinem Therapie-Plan. Die Jüngste mit Neurodermitis bekam Salzarium und medizinische Bäder.
Die Große als Begleitperson hatte sehr viel Spass in der Kindergarten-Gruppe. Auch dort machen sie mit Begleitkindern Sport/Motorik und gesunde Ernährung.
Erwartungen und Wirklichkeit?
Sport ist Mord?
Für mich als Sportmuffel ziemlich viel Sport in der Adipositas-Gruppe, aber ich ging verblüffender Weise doch sehr gerne hin. Und teilweise hat es richtig Spass gemacht, vor allem weil man nicht alleine trainiert. Das Walking hat es mir trotz meines Sturzes bei Glatteis (auf mein gut gepolstertes Hinterteil) besonders angetan:
Einfach los laufen ohne große Ausrüstung oder Anmeldung in einem Fitness-Studio. Eventuell werde ich mir noch Nordic-Walking-Stöcke besorgen, aber es geht auch ohne. Und eine feste Walking-Partnerin habe ich hier zu Hause nun auch schon gefunden 🙂
Abnehmen = Kalorien-Zählen?
Ich bin eine Frau mit Kurven und das wird sich auch nicht ändern, aber ein bisschen weniger Gewicht wäre einfach besser, denn ich möchte nicht irgendwann künstliche Knieprothesen oder ähnliche Spässchen. 3 kg sind in der Kur schon runter, nur durch Sport und regelmäßige, gesunde Mahlzeiten.
In der letzten Woche hier zu Hause sind es 5 kg geworden und ich bin jetzt motiviert. Gestern haben wir das warme Abendessen vor 18 Uhr bei uns eingeführt (mehr dazu vielleicht in einem anderen Artikel). Ein bisschen Hunger hatte ich dann doch, als ich um 22:30 ins Bett bin, aber ich war müde genug um einfach einzuschlafen 😉
Mutter-Kind-Kur und die böse Quarantäne?
In meinem Artikel aus und über unsere(r) erste(n) Quarantäne-Erfahrung habe ich ja schon meinen ersten Eindruck geschrieben… ha… Nachdem wir dann aber noch zwei weitere Male in Quarantäne waren, muss ich mich ein wenig revidieren: Es war doch ziemlich ärgerlich, denn wir haben von insgesamt „15 Therapie-Tagen“ ein ganzes Drittel also 5 Tage verpasst.
Insgesamt waren wir aber 6 Tage in Quarantäne (mit einem Wochenend-Tag), was auch meine Meinung zu den Hygiene-Maßnahmen änderte: Ich glaube bei zu viel Hygiene entstehen in solchen Einrichtungen, so wie im Krankenhaus die üblen Superkeime. Und am schlimmsten war an dieser Zimmer-Quarantäne das fehlende…
W-LAN
Ja man könnte meinen, dass es heutzutage in so einer Kur-Einrichtung W-Lan gibt oder man sich zumindest einen Router ausleihen kann (wie es mir eine Freundin aus ihrer Kur berichtete). Nix da! Während einige meiner „Mit-Kur-Mütter“ auf ihrem Zimmer sogar Amazon-Prime streamen konnten, durfte ich (wenn ich überhaupt ein W-Lan-Signal haben wollte) mich 10 Zimmer entfernt von unserem in den Flur setzen.
Und selbst auf dem Flur war das Internet eher schlecht als recht. Also bekam ich zur Mitte der Kur-Zeit von meinem Mann einen Surf-Stick gebracht. Aber auch damit gurkste ich nur herum und deshalb habe ich in der gesamten Kur-Zeit trotz Quarantäne nur mit „Ach und Krach“ zwei Blogartikel veröffentlicht. In Zukunft werdet ihr auf jeden Fall wieder öfter von mir lesen, versprochen!
Mutter-Kind-Kur: Fazit
Ich habe sehr viel Input bekommen und werde einiges davon umsetzen. Uns hat der Tapeten-Wechsel wirklich gut getan. Meine Tipps für Mamas, die noch überlegen, ob sie eine Mutter-Kind-Kur machen sollen und wann, kann ich nur sagen:
- macht es, ihr bekommt eine, es steht euch zu und ihr könnt wirklich viel mitnehmen!
- besser ist es wenn eure Kinder schon Erfahrung mit Fremdbetreuung haben
- informiert euch vorher über das W-LAN in der Einrichtung, außer ihr habt nichts mit dem Internet am Hut, aber dann würdet ihr wohl nicht hier lesen 😉
Welche Kur-Erfahrungen habt ihr so gemacht? Ich lese gerne von euch: Ganz unten in den Kommentaren!
Passt gut auf euch auf, eure
Kommentare
8 Antworten zu „Mutter-Kind-Kur, was ich gelernt habe?“
Kauf dir Walking-Stöcke! Dein Mann wäre beim Wolfstetter in Obb. bereits Kunde des Monats, wenn er walken lernen möchte. 😉 (Nicht böse gemeint, aber unsere Partner verfolgen oft mit sehr viel mehr Konsequenz ihre Hobbies)
Wer ist deine feste Walking-Partnerin? Darf ich da mal mitlaufen?
LG
Sabienes
Das stimmt, der gibt das Geld aus für seine Freizeit-Aktivitäten ohne darüber nachzudenken, also muss ja wenigstens einer von uns aufs Geld gucken 😉 vielleicht kann ich aber auch noch herumliegen Walking-Stöcke von der Familie abstauben, das muss ich erstmal abchecken. Die Sandra, kennst du vom Geburtstag, kannst bestimmt gerne mal mitlaufen ?
Ich habe mich bisher nie zur Kur getraut, zu viele Frauen auf einem Haufen, zuviel Kind ohne Möglichkeit den Papa um Hilfe zu bitten und inzwischen nehme ich die kinder nicht gerne aus der Schule UND mein Mann würde wieder Chaos verbreiten, ich finde immer noch Dinge die vor 4,5 Jahren bei meinem Beinbruch als ich gar nicht mehr konnte schief gelaufen sind (dank Mann oder Schwiegermutter) und das waren einige, da will ich nicht weg um dann sowas zu Hause vor zu finden – schon traurig, gell?
Liebe Martina, oh ja soviele Frauen auf einem Haufen können auch anstrengend sein, ich habe mich dann auch öfter mal zurück gezogen in der Freizeit und war nicht ständig mit den anderen Müttern unterwegs. Mit Schulkindern ist es bestimmt auch nochmal anders, bei uns hat das jetzt super gepasst mit 5 und 3 also vor der Einschulung und schon im Kindergarten, das war optimal. So ne kleine Grundreinigung musste ich zurück zu Hause auch vornehmen = Glaube ich schenke meinem Mann zum nächsten Geburtstag mal einen Putzkurs 😉 aber es gibt Schlimmeres und die Zeit mit den Kndern allein hat auf jeden Fall mein Selbstvertrauen gestärkt. Die fehlende Möglichkeit den Papa um Hilfe zu bitten wird dann dadurch aufgewogen, dass man in der Kur nicht Putzen und Kochen muss, ist ja doch auch schon ne ganz schöne Erleichterung 😉 Liebe Grüße, Ella
Liebe Ella, bitte quäl dich nicht wegen deinem Gewicht! Ich bin der Meinung, dass jeder Mensch „sein“ Gewicht hat. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass man sich mit dem Essen wohlfühlen muss, da sonst ganz schnell eine Essstörung entstehen kann. Zwing dich zu nichts und achte einfach auf frische und gesunde Zutaten. Diese darf man dann auch gern noch um 22:00 Uhr essen :). Ich wünsche dir viel Erfolg bei dieser wirklich nicht leichten Aufgabe! :-*
Liebe Nina, die Essstörung habe ich wohl eher schon gehabt, als das aus meinen Maßnahmen jetzt eine entstehen würde. z.B. Abends wenn die Kinder im Bett sind als Belohnung zu essen. Und natürlich gehe ich auch mal ins Restaurant oder Esse wenn ich auf einer Feier bin auch später als 18 Uhr ohne schlechtes Gewissen. Aber diese neue Regelmäßigkeit tut mir einfach gut 🙂 alles ohne Zwang, versprochen. Danke dir, ja alte Gewohnheiten abzulegen ist nicht immer leicht. Aber grundsätzlich bin ich ein Mensch der gerne Neues ausprobiert 🙂 und das macht auch Spass! Liebe Grüße, Ella
Liebe Ella
Ich habe oft über eine Mutter-Kind-Kur nachgedacht, aber hier in der Schweiz nie was passendes gefunden. Und ich wollte meine Kinder nicht für so lange Zeit aus dem Umfeld entreissen. Vielleicht auch nicht weil ich Angst hatte, was mein Umfeld dazu denken würde. Keine Ahnung, ob das die richtige Entscheidung war, vermutlich nicht. Aber ich hoffe jetzt einfach auf bessere Zeiten. Das mit dem Blog – ich bin ja noch neu dabei, ist zumindest ein Anfang.
Alles Gute dir.
Lieber Gruss Claudia
http://www.hamerlike.ch
Liebe Claudia, verstehe: So eine Kur ist natürlich auch ein Eingeständnis an sich selbst: Ich brauche Hilfe, bin kaputt, schaffe es nicht mehr. Es dann auch zu tun, stärkt auf jeden Fall das Selbstbewusstsein. Auch das der Kinder. In der Kur fiel mir vieles leichter als zu Hause und ich versuche immer noch die Strukturen von dort, soweit es geht in unseren Familien-Alltag zu integrieren. Liebe Grüße, Ella