Oft hört man ja „Das Schlimmste, was einem in der Mutter-Kind-Kur passieren kann, ist Quarantäne wegen Magen-Darm-Virus“. Echt jetzt? Hallooooooo? -> Zimmerservice? Also dann lieber Magen-Darm in der Mu-Ki-Ku als zu Hause, oder? Und hier in der Kur ist das Risiko sich „etwas zu holen“ wahrscheinlich geringer als im normalen Kindergarten, in der Schule oder am Arbeitsplatz, allein durch die ganzen…
Vorkehrungs-Maßnahmen
Am ersten Tag nach der Anreise kommt man gleich in den Genuss, der berühmt berüchtigten Hygiene-Schulung. Dort wird dem ein oder anderen schon allein beim Gedanken an eine 48 Stunden-Quarantäne leicht schlecht: „Gehe direkt ins Zimmer. Gehen nicht über Los und ziehe keine 2.000 D-Mark ein.“
Zur Vorbeugung der Verbreitung etwaiger Krankheitserreger, stehen und hängen ja in allen Ecken der Kur-Anlage diese Spender für das „magische Zauberwasser“, das man so lange zwischen den Händen reiben muss, bis es verschwunden ist (laut Hygiene-Schulung der Kinder).
Wenn dann aber doch…
Leider versteht Zauberwasser sich nicht so gut mit Neurodermitis an den Händen. Weshalb ich für unsere Jüngste hierbei Nutzen und Risiko abwägen musste (also Risiko für die Verschlechterung der Haut und Nutzen für die Infektions-Vorbeugung).
Und aus vielleicht diesem Grund ist uns nach einer Woche Mu-Ki-Ku unser schwächste Glied in der Kette weggebrochen…. also erbrochen oder wie die Kleine so schön sagt: „Ich habe Verbrechung.“
Ihr seht, ich nehme das ganze hier mittlerweile mit Humor. Und wenn man sich dem ganzen Prozedere, das nun folgt, ein bisschen öffnet, ist es echt spannend. Wie zum Beispiel der…
Quarantäne – Eimer
Ist man nach der ersten „Verbrechung“ (in unserem Fall in der Kinderbetreuung, die mich dann anrief um die Kinder abzuholen) auf seinem 3-Zimmer-Appartment angekommen, kommt auch schon bald jemand vom Pflegedienst mit einem reichgefüllten „Geschenkkorb“:
Eigentlich ein kleiner weißer Eimer, der zusammen mit einer netten Unterweisung geliefert wird. Das erste Präsent „Salzstangen und Zwieback“ wird von den Kindern freudig in Empfang genommen. Wir sind also weit entfernt von „Weltuntergangs-Stimmung“.
In dem Eimer sind außerdem enthalten: Ein 100er-Pack sterilisierende Feuchttücher, die sogar Noro-Viren killen. Ein Pack Papier-Handtücher, da wir keine Frottee-Handtücher mehr benutzen sollen. Mehrere Brech-Schälchen, Mülltüten, Wäsche-Tüten, Gummi-Handschuhe und eine „OP-Maske“.
Ärztliche Hausbesuche, Raum-Reinigung & Zimmer-Service
Ich glaube allein diese drei Tatsachen klingen für jede Mutter mit kranken Kindern schon wie ein 6er im Lotto 😀 . Kein Erbrochenes im Auto auf der Fahrt zum Kinderarzt. Private Medikatmenten-Lieferungen. Wohnungs-Putz zweimal täglich. Frühstück, Mittag- und Abendessen? Alles aufs Zimmer!
Nicht zu vergessen die total lieben Besorgungsangebote der anderen Kur-Mamis alla „Soll ich dir was vom Supermarkt mitbringen?“ & „Ruf an, wenn du irgendwas brauchst!“ – Einfach klasse!
Und das Ausgangs-Verbot? Auch wenn der Begriff Quarantäne vielleicht darauf schließen lassen könnte, dürfen wir sehr wohl die Klinik für einen Spaziergang auf direktem Weg verlassen. Denn frische Luft tut bei Krankheiten bekanntlich gut.
Da kann man ja nur schnell wieder gesund werden und bei 3 Wochen Kur ist es sehr wahrscheinlich, dass wir unsere Therapien bald wieder fortsetzen können. Also alles kein Bein-Bruch und kein Grund Angst vor der Mutter-Kind-Kur zu haben.
Alles Liebe aus der Kur, eure
Mein Fazit zur Mutter-Kind-Kur findet ihr mittlerweile hier.
Kommentare
8 Antworten zu „Quarantäne oder „Zimmerservice““
Auch wenn ich etwas schmunzeln musste, würde ich gerade nicht gern mit euch tauschen wollen :)… Gute Besserung weiterhin – LG
Liebe Nina, mittlerweile muss ich wirklich sagen, dass ich mir so ne „Quarantäne“ viel schlimmer vorgestellt habe. Ich meine was machst du wenn zu Hause einer krank ist? Meistens musst du dann auch alle Termine absagen. Der einzige Vorteil ist vielleicht, dass dich der Partner etwas entlasten kann, wenn du einen hast. Hier wird man aber durch den Zimmerservice und das ganze Personal auch schon ziemlich entlastet 🙂 Heute können wir wahrscheinlich schon wieder zum normalen Abendessen gehen. Die kleine hatte nur eine „Verbrechung“ in der Kinderbetreuung und eine auf dem Zimmer in die Brechschale, kein Durchfall nur ein bisschen Fieber. Und die Große und ich blieben soweit verschont. Toi, toi, toi! Liebe Grüße, Ella ?
Hallöchen Ella,
so weit ich mich zurück erinnern kann, hat es mich und meine Mutter eigentlich nie zu einer solchen Kur verschlagen.
Quarantäne dort hört sich, zumindest für mich, nicht sonderlich anstrengend an, eher wie ein typischer Urlaub mit meiner Familie. Ich habe den ganzen Urlaub lang „Verbrechung“ (unglaublich süßes Wort) und meine Eltern hocken mit mir im Zimmer, weil sie mich nicht alleine lassen wollen…
Alles in allem ein sehr schöner Beitrag, bei mir auch ab und zu mal ein Schmunzeln entweichen könnte ?
LG, Lenniac
Liebe Lenniac, ja genau es ist ein bisschen wie Urlaub vom sonst ja doch sehr terminreichen Kur-Programm. Ich werde auf jeden Fall noch einen weiteren Schmunzel-Artikel über das Kuren an sich schreiben 🙂
Liebe Grüße, Ella ?
Quarantäne klingt erstmal immer ein bißchen nach ganz schlimm! Aber so mit Lieferungen frei Haus muss ich sagen würde ich das gegen unsere weihnachtlichen Noro-Erfahrungen eintauschen. Da ging es nämlich reium. Hüpfte dann auf alle Neffen und Nichtenkinder und nochmal postwendend zurück. Ich glaub ich hätte jmd mit so einem Eimer umarmt 😉 Ok lieber nicht, die Ansteckung lauert überall.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
So eine „Verbrechen“ kann immer wieder mal passieren, ob mit oder ohne Desinfektion.
Hoffentlich ist die Kleine bald wieder auf dem Damm!
Seid mal ganz lieb gedrückt und viel Spaß noch!
LG Sabienes
Oje, vor 2 Jahren hatte wir auch an Weihnachten ? Noro-Virus. Also wirklich alle. Das gute am Noro ist, dass er schnell kommt und schnell wieder weg ist 😀
Liebe Sabienes, danke dir sie hat jetzt nochmal richtig lange Mittagsschlaf gemacht und ist schon wieder sehr gut beieinander ?