Ich würde gerne… Ja, ist denn heut‘ schon Silvester? Man könnte es meinen, denn momentan lese ich auf Grund der Blogparade „Was wir als Eltern gerne besser machen würden“ (#ichwürdegerne) auf sehr vielen Elternblogs von Wünschen und guten Vorsätzen bezüglich des eigenen Familien-Lebens.
Und irgendwie macht mich das ein bisschen wütend. Versteht mich nicht falsch: Ich finde es gut selbstkritisch zu sein und sein „Tun und Handeln“ zu hinterfragen. Aber…
Können wir uns nicht einfach mal auf die Schulter klopfen?
Eltern sein ist nicht leicht. Und jeder macht Fehler. Aber wir machen auch soooo viel richtig. Nur guckt keiner auf die guten Seiten. Ihr sucht nach dem kleinen Loch und seht gar nicht, wie schön der ganze Stoff ist…
Ich würde gerne: „Zufriedener sein“
Liebe Mit-Eltern,
bitte tut euch selbst einen Gefallen und lebt doch einfach mal im „Hier und jetzt“. Das ist doch eins, wenn nicht das wichtigste überhaupt, das wir von unseren Kindern lernen können: Einfach in der Gegenwart zu sein und nicht immer auf das Schlechte in der Vergangenheit zu gucken und auf eine angeblich bessere Zukunft hinzuarbeiten. Die Vergangenheit ist rum, die könnt ihr nicht ändern und vielleicht habt ihr daraus gelernt oder auch nicht, aber sie ist vorbei.
Für die Zukunft könnt ihr euch ja gerne tausend Sachen vornehmen, die ihr besser machen wollt. Aber erstens kommt es doch anders und zweitens als man denkt. Und dann seid ihr vielleicht wieder enttäuscht: Oh, ich habe das und das, was ich mir vorgenommen hatte, wieder NICHT umgesetzt, weil dies und jenes mich davon abgehalten hat. Glaubt mir, am Ende machen euch eure ganzen guten Vorsätze nicht glücklicher.
Versucht einfach nach und nach an euch zu arbeiten…
…und freut euch gleich über eure kleinen Erfolge. Und vor allem: Tut doch bitte bitte das, was euch jetzt gut tut – wartet nicht darauf bis irgendwann der richtige Zeitpunkt da ist. An dieser Stelle möchte ich auf den schönen Text „Über das Müssen & Sollen“ von Lisa auf Geborgen&Geliebt verweisen, der mich sehr zu Nachdenken angeregt hat.
Ich wünsche euch allen eine schöne Zeit OHNE zu viel Druck & Selbstkritik!
Liebe Grüße, Eure
Kommentare
6 Antworten zu „Ich würde gerne zufriedener sein“
Liebe Ella
Super geschrieben. Besonders dein letzter Absatz trifft den Nagel auf den Kopf.
Man sollte sich einfach nicht selbst so viel Druck machen.
Meine mittlere Tochter macht gerade eine Ausbildung in einem Kinderkrankenhaus. Meine Güte -> es gibt so wahnsinnig viele Schicksale.
Da sollten wir alle mehr als zufrieden sein. Auch wenn uns unsere Kids ab und zu auf die Palme rauf und wieder runter bringen *grins*
Liebe Grüße
Nila
Liebe Nila, vielen Dank. Deine Tochter bekommt bestimmt einiges Trauriges mit 🙁 Und in den ganzen Artikeln zu dieser Blogparade stand kein einiziges mal „Ich würde gerne gesund bleiben“. Viele schrieben, ja ich würde gerne geduldiger sein, wenn mich die Kinder eben „auf die Palme bringen“ aber auch hier kann man nicht einfach einen Schalter umlegen. Das ist ein langer Prozess, in dem man an sich arbeiten muss. Und was mich sehr traurig gemacht hat: Eine Mutter schrieb „Ich würde gerne besser singen können“ um ihrem Kind etwas vorzusingen. Liebe Mutter, deinem Kind ist egal wie schief du singst, hauptsache du singst! Immer diese Perfektion… Wenn du singen willst und es macht dich glücklich, dann Singe 🙂
Vielleicht sind diese Zweifel allein schon das allerbeste, was wir haben können, weil sie uns vor einer übermäßigen Selbstgerechtigkeit schützen
Ich glaube nicht, dass du allzu viel falsch machst, du kannst zufrieden mit dir sein 😉
LG Sabienes
So gesehen sind Selbstzweifel nicht verkehrt. Aber zuviele sind halt auch nicht gut 🙂
Manche Eltern sagen sich bei der Kindererziehung, egal wie man es macht, macht man es falsch. Ich denke egal wie man es macht, macht man es richtig – Hauptsache mit Liebe! Das zuviel Grübeln bringt uns nicht weiter. Wie du schon richtig schreibst, besser im hier und jetzt als ewig planen!
Lg Karl
Genau und Liebe fängt immer mit Selbstliebe an.